Die Befürchtung, dass viele unterschiedliche Sichtweisen, Ideen und Wünsche im Kita-Alltag einen zeitlichen und organisatorischen Mehraufwand mit sich bringen, ist meistens unbegründet. Ebenso wenig führt eine stärkere Beteiligung der Familien zwingend zu einem Konflikt mit den Ansichten und Handlungsabsichten des Kita-Teams. Vielmehr können Familien den Kita-Alltag durch eigene Initiativen und Angebote vielseitig bereichern.
Die Leitungsfachkraft nimmt den Kolleg:innen die mögliche Scheu gegenüber partizipativen Prozessen, zeigt deren Chancen auf und gestaltet bewusst verschiedene Beteiligungsformate für Familien. Hierfür bauen Leitung und Team persönliche Beziehungen zu den Erziehungsberechtigten auf, finden deren Interessen und Stärken heraus und motivieren sie zum Mitwirken. An dieser Stelle ist es wichtig, die Vielfalt der familiären Lebenswelten und Sprachen zu berücksichtigen, um tatsächlich allen die gleichen Chancen auf Partizipation zu geben.
Dauerhaftes Engagement anzustoßen, erfordert mitunter Zeit und Mut von allen Seiten. Doch sobald Väter, Mütter oder auch andere Bezugspersonen der Kinder erste Initiativen gebildet haben, eigenständig kleine Projekte umsetzen und sich als selbstwirksamen und aktiven Teil der Kita-Gemeinschaft begreifen, erlebt das Team die Eltern- und Familienbeteiligung als Entlastung statt als Belastung.
Weitere Informationen zum Thema Eltern- und Familienbeteiligung erhalten Sie auch in unserem Starke Kita MOOC im Kapitel 6. Sozialraum – 6.5 Elternarbeit – Bildungspartnerschaft.