Um Vielfalt und Inklusion in einer Einrichtung zu stärken, reichen einzelne Projekte mit Kindern oder Schulungen im Team nicht aus. Vielmehr kommt es darauf an, eine von Sensibilität, Respekt und Toleranz geprägte Grundhaltung in allen Bereichen des Kita-Lebens zu verankern: sowohl auf pädagogischer und struktureller als auch auf personeller Ebene.
Indem die Kita-Leitung entsprechende Wertevorstellungen, Ziele und Maßnahmen schriftlich in der Konzeption oder in einem Leitfaden formuliert, macht sie diese nicht nur transparent und verbindlich. Sie stößt auch einen gemeinsamen Reflexionsprozess zu Toleranz und Diversität an. Denn von der Trägervertretung über die Fachkräfte bis hin zur Elternvertretung sind bei der Entwicklung der Wertegrundlagen all jene beteiligt, die die Kita in ihrem Handeln und in ihrer Kommunikation repräsentieren.
Die Verständigung auf gemeinsame Prinzipien beginnt damit, dass sich alle Beteiligten zunächst ihrer eigenen Haltung bewusst werden. Die Kita-Leitung gibt den Fachkräften deshalb die Möglichkeit, über ihre eigenen Ängste und Vorbehalte sowie über gesellschaftliche Erwartungen bezüglich „fremder“ Kulturen oder andersartiger Verhaltensweisen zu sprechen. Dazu gehört auch die Überlegung, was das eigene Verhalten bei anderen Menschen auslösen kann. Offenheit und Respekt des Teams gegenüber Neuem sowie die Bereitschaft, gewohnte Denk- Verhaltensmuster zu verlassen, sind Voraussetzung für glaubhaft gelebte Toleranz und Diversität im Kita-Alltag.